Wenn mich eine Sache wirklich aufregt, dann ist es schlechtes Krisenmanagement!
Diesbezüglich war diese Woche ein Thema, dass eine FPÖ-Gemeinderatskandidatin in Salzburg auf Türkisch um Wählerstimmen warb. Vor allem in den sozialen Medien war die Aufregung groß.
Doch zu meiner übergroßen Verwunderung war die Parteisolidarität so stark, wie schon lange nicht mehr. Ich möchte klar stellen, dass ich Frau Canan Brenner persönlich nicht kenne. Genaugenommen habe ich, wie die meisten Österreicher, bisher gar nichts von ihr gewusst. Es sei auch klar gestellt, dass es sich nicht um offizielle Wahlwerbung gehandelt hat, sondern um private Kommunikation. Ich habe auch kein Problem mit Kandidaten mit „Migrationshintergrund“. Ganz im Gegenteil. Ich finde es sogar gut, wenn Politiker wie Efgani Dönmetz eine klare Linie gegenüber illegaler Migration und Islamismus vertreten.
Integration Aufgabe für beide Seiten?
Jedoch halte ich es nicht unbedingt für angebracht, dass die Salzburger Stadt-FPÖ eine Kandidatin aufstellt, die in Interviews die Meinung vertritt, dass Integration von beiden Seiten kommen muss (siehe Video am Ende der Kolumne). Bisher hatte ich nämlich immer den Eindruck, dass man bei den Freiheitlichen die Ansicht vertritt, dass Integration eine Bringschuld auf Seiten des zu Integrierenden sei. Das aber nur am Rande.
Stadtpartei-Chef sieht kein Problem
Viel schwerer wiegt für mich der Fakt, dass Frau Brenner auf Türkisch um Wählerstimmen buhlt. Und das als Kandidatin einer Partei, die eine Deutschpflicht am Schulhof fordert. Der Salzburger Bezirksparteiobmann, Andreas Reindl, findet es aber nicht weiter der Rede Wert, dass Frau Brenner ihren Landsleuten schreibt (siehe: Stadtpartei-Chef uneinsichtig):
„Macht ein Zeichen bei der FPÖ, schreibt daneben Canan Brenner rein, damit unsere Schwester einen Schritt näher zum Gemeinderat ist.“
Beleidigung für meine Intelligenz
Schließlich habe seine Kameradin, so Reindl, ja nur auf eine Anfrage geantwortet. Dabei stellt sich die Frage: Wer von uns würde in einer privaten Nachricht in der dritten Person sprechen? Lächerlich. Von dieser irrwitzigen Erklärung fühle ich mich persönlich intellektuell beleidigt. Denn offensichtlich erwartet man von mir, dass ich so einen Blödsinn glaube. Das ist aber noch immer nicht der Kern des Problems.
Gut integrierte „Schwester“?
Denn, was viele wirklich stört, ist der Begriff „Schwester“. Zu Recht haben die Wähler der FPÖ Bedenken, dass so eine Kandidatin im Gemeinderat die Interessen ihrer „Brüder“ vertreten würde. So sehr manche Wichte auch versuchen den Begriff als türkische Version von „Freundin“ zu verharmlosen, so drückt er doch immer noch ein Wir-Gefühl innerhalb der Türkischen Parallel-Gesellschaft aus. Das ist für eine Freiheitliche Politikerin nicht angemessen.
Besonders lächerlich wird es allerdings, wenn Freiheitliche Funktionäre mit Besserwisser-Komplex (deren eigene Wahrnehmung sich Gott sei Dank deutlich von ihrer tatsächlichen Wichtigkeit abhebt) sich in den sozialen Medien dazu hinreißen lassen, die eigenen Mitglieder und Wähler als „rassistische Proleten“ zu bezeichnen.
Wählerstimmen-Maximierung?
Es ist schade! Denn es erweckt bei manchen den Eindruck, dass es wichtiger sei um jeden Preis neue Wählerstimmen zu erschließen, als die eigenen Grundsätze Ernst zu nehmen. Damit verärgert man mehr Stammwähler als man an potentiellen Neuwählern dazugewinnen könnte.
Ausnahmsweise keine Distanzierung
Dazu kommt noch, dass man zwar leider sehr oft auf linkslinke Zurufe aus der hintersten Reihe mit Entschuldigungen und Distanzierungen reagiert. Aber jetzt auf einmal, wenn es um Verfehlungen geht, die – meiner Meinung nach – grob den Freiheitlichen Prinzipien zuwiderlaufen, lässt man plötzlich Kameradschaft und Parteifreundschaft hochleben. Warum haben Stadtpartei-Chef Reindl und die FPÖ-Spitze diesen Fehler nicht einfach eingestehen können?
Auf Bundesebene hervorragende Arbeit
Die FPÖ leistet auf Bundesebene Hervorragendes für unser Heimatland. Seit Langem ist endlich wieder eine gewisse Vorwärtsbewegung zu spüren. Auch gegen den Widerstand der Opposition und ihrer alimentierten Schreihälse auf der Straße wird endlich wieder Politik für die Österreicher gemacht. Ich hoffe die Bundespartei erkennt die fatale Signalwirkung dieser Causa und reagiert angemessen.
Passen Sie auf Ihren Kopf auf!
Müller
Canan Brenner für Integration von beiden Seiten: