Menschen, welche häufig damit auffallen, die Nation, Organe und Gesetze Österreichs abzulehnen oder verächtlich zu machen, sollten eigentlich keinen Einfluss auf die Handlungen des Bundesheeres haben – schon gar nicht am Nationalfeiertag. Und doch ließ sich auf Zuruf politischer Twitter-Agitatoren mit Antifa-Nähe ein „Skandälchen“ fabrizieren.
Ein Kommentar von Michael Mayrhofer
Nahezu jedes Österreichische Hofmedium schrieb von einem Nazi-Skandal beim österreichischen Bundesheer. In einem Video war kurz ein Soldat zu sehen, der ein privates Emblem auf seinem Helm trug. „Was wir nicht kennen ist ’nazi'“, dachten sich wohl ein paar oberschlaue Twitteranten. Abgesehen davon sieht es ja nordisch aus, was für viele ebenso genug Grund gibt, um Dinge abzuqualifizieren. Rassismus gegen Skandinavier wie Finnen, Schweden, Norweger und Dänen zählt bei manchen Mitmenschen offenbar zum guten Ton.
Mangelhafte Beweisführung
So schrieb beispielsweise die „Heute“: Eklat am Nationalfeiertag – Soldat trägt Nazi-Symbol. Damit gemeint war offenbar das Banner, das wir in unserem Titelbild zeigen. Auch der ORF machte sich wichtig. Nur: Das Symbol hat überhaupt keinen Nazi-Bezug. Um zu verstehen, wie manche Mitmenschen in all ihrem Hass denken, muss man die Beweisführung nachvollziehen. Diese bestand darin, dass der Onlinehändler Alibaba das Symbol unter anderen militärischen „Patches“ listete, die teilweise tatsächlich verbotene Zeichen aufwiesen. Wäre in dieser Sammlung beispielsweise auch das Logo der Grünen aufgetaucht, hätten diese nach der Logik mancher Menschen wohl jetzt ein Problem. Tatsächlich handelt es sich um das Rabenbanner, das seit dem 9. Jahrhundert historisch belegt ist und in der Geschichte Skandinaviens eine bedeutende Rolle spielt.
ZackZack-Chefredakteur hetzte höchstpersönlich
Der erste Auslöser des „Skandals“, der keiner ist, war offensichtlich einmal wieder Thomas Walach, der als Chefredakteur des Mediums „ZackZack“ agiert, das unter der Regie des ehemaligen grünen Nationalratsabgeordneten Peter Pilz erscheint. Für viele Patrioten sollte dies Mahnung und Alarmsignal sein, dass „ZackZack“ keinesfalls ein befreundetes Schriftwerk darstellt, das in die gleiche Richtung zielt – nur weil man dort hin und wieder kritische Nachrichten zu Ex-Bundeskanzler Kurz lesen kann.
Jetzt aber ernsthaft: Zum Nationalfeiertag baut sich die Regierung einen Bunker und das Bundesheer präsentiert einen Werbefilm mit Neonazi-Symbolen.
Zu viele Kellernazis in dem Land. pic.twitter.com/2QI3TuxPg6— Thomas Walach (@ThomasWalach) October 26, 2021
Wer stellt sich schützend vor Soldaten?
Dass nun Bundesheer-Sprecher Bauer in mehreren Postings erklärt, dass man den Soldaten befragen werde und ein Disziplinarverfahren eingeleitet wird, ist für viele andere gesetzestreue Mitbürger befremdlich. Zwar ist es ein bundesheer-internes Problem, wenn eigene Symbole an der Uniform verboten sind – mit einer Gefährdung der Verfassung oder gar bedenklichen Gesinnung hat ein völlig harmloses skandinavisches Wappen aber sicher nichts zu tun. Da müsste man auch im Bundesheer vorher sauber prüfen, bevor man den Eindruck erweckt, dass Hetzmedien und Twitter-Agitatoren mit ihren Anwürfen Recht haben – das haben sie hier sicherlich nicht.
Jener Soldat, der auf seinem Helm ein Raben-Emblem trug, befindet sich bis Ende der Woche im Ausland. Nach seiner Rückkehr wird ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet und er wird zum Vorfall befragt werden. Das Tragen von zivilen Abzeichen auf der Uniform ist verboten.
— Michael Bauer (@Bundesheerbauer) October 27, 2021
Wie man unten sieht, wird das Banner ganz normal und selbstverständlich von der dänischen Armee eingesetzt. Dass ein österreichischen Soldat kein dänisches Einheitszeichen tragen sollte, versteht sich von selbst. Mit „Nazi“, „Rechtsradikalismus“ oder „verfassungsfeindlichen Symbolen“ hat es aber nichts zu tun. Es wäre an der Zeit, radikale Agitatoren mit ihren Hetzjagden, so wie sie hier einen ordentlichen und unbescholtenen Soldaten treffen, in die Schranken zu weisen. Es ist hingegen ein völlig falsches Zeichen, ihnen ständig klein beizugeben.
Wer auf Facebook etwas Weisheit sucht, findet sie häufig auf den Seiten von Ex-Brigadier Puntigam – so auch heute.
Nachtrag: erster Antifa-Zuruf kam aus Deutschland
Wie sich herausstellte, gab es vor Thomas Walach auch einen Zuruf aus Deutschland. Die Linke-Abgeordnete Martina Renner könnte den ersten Tweet zum Thema abgesetzt und damit den Stein ins Rollen gebracht haben. Das zeigt sehr schön, wie sich Nachrichten im linken bis linksextremen Milieu verbreiten. Renner ist erklärte Sympathisantin der linksextremen Antifa – im Bundestag bedankte sie sich sogar ausdrücklich bei der Terrororganisation. Zudem trägt sie dort ein Abzeichen der Gewalt verherrlichenden und praktizierenden Gruppierung. Das macht die Affäre für das Bundesheer noch ein großes Stück peinlicher.
Servus @Bundesheerbauer @WKogler mal abgesehen von diesem unnötig martialischen Video hätte ich Fragen:
Ist der Odin-Rabe offizielles Symbol des Bundesheer? Darf jede*r Soldat*in sich beliebig Patches an Uniform anbringen? Soll vllt. bewusst ein rechtes Milieu angefixt werden? https://t.co/86fCnGG2WP pic.twitter.com/IqtUQnUFhh— Martina Renner (@MartinaRenner) October 26, 2021
Man darf auch nie vergessen, dass „die Linke“ die rechtsnachfolgende Partei der SED ist, welche Millionen Deutsche in kommunistischer Geiselhaft hielt, Andersdenkende in Foltergefängnisse verschleppte und sogar auf Fliehende Kinder mit scharfer Munition schießen ließ. Wer solche Menschen als moralisches Vorbild in Erwägung zieht, hat jeglichen Wertekompass in seinem Leben verloren.