Seit sechs Monaten hält der Geheimdienst der Taliban den 84-jährigen Völkerfreund Herbert Fritz in Afghanistan unschuldig in Haft. Österreichs Außenministerium unter Führung von Alexander Schallenberg (ÖVP) hat bisher keinen einzigen ernsthaften Versuch unternommen, um den Wiener auf diplomatischen Weg freizubekommen.
Hier kann eine Petition für Herbert Fritz unterschrieben werden: https://www.openpetition.eu/at/petition/online/befreiung-fuer-herbert-fritz
Nach seinen ersten Afghanistan-Reisen in den Jahren 1987, 1989 und 2022 (Info-DIREKT berichtete ausführlich), brach Fritz am 15. Mai 2023 erneut in das Land am Hindukusch auf, um letzte Interviews für ein geplantes Buch über das Land zu führen. Ungefähr fünf Tage später wurde er vom Geheimdienst der Taliban entführt. Seither sitzt er in Haft. Offizieller Vorwurf: Spionage. Tatsächlich dürfte Herbert Fritz jedoch als politische Geisel gehalten werden. Weitere Details dazu werden wir und andere alternative Medien in den nächsten Tagen und Wochen veröffentlichen.
Unsere Berichterstattung über Herbert Fritz wollen wir jedoch mit ein paar spannenden Stationen seines einmaligen Lebenslaufs beginnen, der zeigt, dass Herbert Fritz ein echter Völkerfreund ist.
Programmhinweis: Am Dienstag (21. November 2023), werden wir um 19 Uhr einen „Info-DIREKT Live-Podcast“ senden. Darin werden wir weitere Details rund um die Geiselnahme von Herbert Fritz ausführlich besprechen.
Der Lebensweg eines wahren Völkerfreunds
Geboren wurde Herbert Fritz am 1. Juni 1939. Im Jahr 1958 maturierte er am Realgymnasium Strebersdorf in Wien. Danach absolvierte er eine Metzgerlehre im elterlichen Betrieb und studierte einige Semester an der Hochschule für Welthandel – „mit äußerst mäßigem Erfolg“, wie er selbst sagt. In dieser Zeit trat er auch der Burschenschaft Olympia bei. Im Frühjahr 1961 legte er seine Gesellenprüfung ab.
Aufgrund der Teilnahme am Südtiroler Freiheitskampf kam er U-Haft. Im Jahr 1963 absolvierte er den Wehrdienst.
Im Frühsommer 1964 verließ Fritz Österreich und besuchte mehrere arabische Länder. Fast ein halbes Jahr lebte und arbeitete er im Libanon, u.a. zwei Monate als Fleischergeselle in der damals größten Metzgerei Beiruts. Zudem war er zu dieser Zeit auch als Skilehrer tätig. 1965 musste Herbert Fritz nach Österreich zurückkehren, da am 10. Mai 1965 der sogenannte „Dritte Grazer Südtirol-Prozess“ begann. Nach der „Unzuständigkeitserklärung“ des Schöffengerichts am 21. Mai folgte am 20. September ein Geschworenenprozess, der am 14. Oktober 1965 mit einstimmigen Freisprüchen für alle Angeklagten und dem Absingen des Andreas-Hofer-Liedes endete. Fritz und die weitere 16 von allen Vorwürfen Freigesprochenen freuten sich jedoch zu früh. Die Urteile wurden nämlich wegen „Irrtums der Geschworenen“ aufgehoben. Beim erneuten Prozess in Linz kamen die Geschworenen jedoch zum gleichen Ergebnis. Der am 8. Mai 1967 begonnene Prozess endete damit am 31. Mai 1967 wieder mit Freisprüchen.
Lehrer und Studium zum Doktor juris
Von Herbst 1967 bis zum Sommer 1968 besuchte Fritz in St. Pölten einen Abiturientenkurs. Im Anschluss daran folgte eine fünfjährige Tätigkeit als Lehrer an einer allgemeinen Sonderschule in Wien. Berufsbegleitend studierte Herbert Fritz Jus. Nach Erlangung des Absolutoriums 1973 absolvierte er das Gerichtsjahr, an dessen Ende er promovierte. Es folgte ein Jahr als Rechtsanwaltsanwärter. Danach lehrte er an einer Hauptschule und studierte nebenbei zwei Semester Wirtschaftspädagogik. Danach unterrichtete er auch in kaufmännischen Schulen. Die letzten 15 Jahre lehrte er an der Handelsakademie I in Wien.
Nebenberuflich war Herbert Fritz von 1976 bis 1979 und von 1992 bis 2022 als Reiseleiter tätig. 1965/66 unterstützte er den aus der SPÖ ausgeschlossenen Ex-Innenminister Franz Olah und dessen „Demokratische Fortschrittliche Partei“ (DFP). Danach war er Gründungsmitglied der „Nationaldemokratische Partei“ (NDP), aus der er im Mai 1985 austrat – „allerdings nicht aus ideologischen Gründen“, wie er stets betont.
Zusammenarbeit mit der Krone
1980 rief Herbert Fritz die Aktion „Elsässische Kinder nach Österreich“ ins Leben, die im Laufe der folgenden zehn Jahre über 1.000 elsässischen Kindern einen dreiwöchigen Sprachaufenthalt in Österreich ermöglichte. Dieser Erfolg sei „nur durch den Idealismus vieler Familien und auch – und vor allem – durch die Mithilfe der „Kronen Zeitung“ möglich“ gewesen, so Fritz.
1981 gründete Herbert Fritz den Verein „Österreichische Gesellschaft der Völkerfreunde“ und die Zeitschrift „Der Völkerfreund“, die bis 2008 vierteljährlich erschien.
1988 gründete Herbert Fritz die Partei „Ein Herz für Inländer“. Im selben Jahr trat die Partei zur Landtagswahl in Niederösterreich. Wegen fehlender Unterschriften konnte sie jedoch nur einem Wahlkreis kandidieren. Dass die Partei in diesem Wahlkreis 0,5 Prozent der Stimmen holte, schätzte Fritz als zumindest kleinen Achtungserfolg ein.
Von 1979 bis 2008 organisierte Fritz für seinen Freundeskreis und vor allem auch für die „Völkerfreunde“ 32 Reisen.
Von Herbst 1989 bis Ende 1992 war er Mitarbeiter der in München erscheinenden „Deutschen Nationalzeitung“, die 2019 eingestellt wurde.
Kurz nach seiner Pensionierung im Oktober 1999 ging Fritz nach Trakehnen (Ostpreußen/Oblast Kaliningrad) als ehrenamtlicher Deutschlehrer für Russlanddeutsche. „Wobei wir selbstverständlich auch Russen als Schüler und Studenten aufgenommen haben“, betont der Völkerfreund. Mit Unterbrechungen übte er diese Tätigkeit bis Anfang März des Jahres 2002 aus.
Bisher von Herbert Fritz erschienen Bücher:
- Für Freiheit und Selbstbestimmungsrecht: Der Völkerfreund
- Die kurdische Tragödie: Ein Volk zwischen den Fronten
- Kampf um Palästina: Für Freiheit und Selbstbestimmung
- Kampf um Kurdistan: Für Freiheit und Selbstbestimmungsrecht
Die Reisen von Herbert Fritz:
Herbert Fritz bereiste Kurdistan elf mal. Dabei kam er in alle Teile der Region und traf sich mit den bedeutendsten Kurdenführern – von Masoud Barzani bis Abdullah Öcalan. Bei Reisen nach Israel-Palästina traf er sich u.a. mit der israelischen Friedensbewegung und mit Ismail Haniyeh, dem Hamas-Präsidenten des Gaza-Streifens. Im Herbst 2021 besuchte Fritz das von Russland und der Ukraine umkämpfte Lugansk, wo er als Muttersprachler die dortige Deutschlehrerin unterstützte und Vorträge an den Universitäten in Lugansk und Donetsk hielt.
Herbert Fritz hat zwei Töchter, einen Sohn, fünf Enkelkinder und ein Urenkelkind. Diese und sein Bruder machen sich große Sorge um ihren Herbert.
Wer den Völkerfreund Herbert Fritz unterstützen will, ist dazu eingeladen seinen Lebenslauf weiterzuverbreiten, damit die Öffentlichkeit erfährt, wer Herbert Fritz wirklich ist und bald niemand mehr die Lügengeschichten der etablierten Medien glauben müssen. Zudem kann hier eine Petition für Herbert Fritz unterzeichnet werden: https://www.openpetition.eu/at/petition/online/befreiung-fuer-herbert-fritz
Völkerfreund Herbert Fritz – politische Geisel der Taliban [Podcast]