Bei einer Rede am Landesparteitag der AfD-Sachsen ging AfD-Sprecher Tino Chrupalla auch auf die Turbulenzen im EU-Wahlkampf seiner Partei ein. (Video am Ende des Beitrags)
Ein Kommentar von Michael Scharfmüller
Dabei stellte er klar, dass der Spitzenkandidat der AfD für die EU-Wahl, Maximilian Krah, selbst angeboten habe, im Wahlkampf nicht mehr aufzutreten. In diesem Zusammenhang bedankte sich Chrupalla bei Krah. Dabei stellte er sich – spät aber doch – hinter Krah.
Chrupalla will keine Einmischung mehr dulden
Chrupalla sprach auch davon, dass möglicherweise einige Fehler passiert sein könnten, aus denen man aber lernen möchte. Klar sei jedoch, dass man zum beschlossenen Parteiprogramm stehe und sich nicht verbiegen lasse damit man als Partei „ansehnlicher für einige“ werde.
Diese Botschaft dürfte sich eindeutig an Le Pen in Frankreich und Meloni in Italien gerichtet haben, die Chrupalla auch direkt ansprach:
„Was ich von unseren Partnern verlange, ist Respekt. Und deshalb verbiete ich mir, Einmischung in unsere politische Positionen von französischen Partnern und italienischen Partnern. Das verbiete ich mir ausdrücklich.“
Besser spät als nie
Natürlich wäre es ratsam gewesen, wenn die AfD dieses selbstbewusste Auftreten bereits vor einigen Wochen oder Monaten an den Tag gelegt und die immer frecher werdende Le Pen schon früher in die Schranken gewiesen hätte. Wäre die AfD dem Ausschluss aus der ID-Fraktion durch solch klare Ansagen zuvorgekommen, hätte sich die Partei einiges an negativen Medienberichten erspart, wonach die AfD sogar der rechtsextremen Le Pen zu radikal sei.
Zudem hätte eine solche präventive Vorgangsweise einen Großteil der eigenen Wahlkampfhelfer zusätzlich motiviert, da es einfach mehr Freude macht für eine selbstbewusste Partei Werbung zu machen. Außerdem hätte sich die AfD dadurch vermutlich den letzten unehrlichen Angriff von Le Pen auf Krah erspart. Freilich hätte auch diese Handlungsoption Kritik in den eigenen Reihen hervorgebracht, da es auch innerhalb der AfD Funktionäre gibt, die sich für etwas Anerkennung gerne „weichschleifen“ lassen. Auch für diese Parteikollegen hatte Chrupalla eine Botschaft:
„Manche haben auch den Fehler gemacht, sich die CDU als Koalitionspartner vorzustellen.“
CDU ist Gegner, nicht Verbündeter
Die CDU sei jedoch die Partei von EU-Kommissionspräsidentin Von der Leyen und das sei die gefährlichste Politikerin Europas. In diesem Zusammenhang rief Chrupalla auch auf das schändliche Verhalten von Sachsens CDU-Minister Kretschmer während Corona in Erinnerung. Auch deshalb sei es wichtig, dass interne Streitigkeiten in der Partei eingestellt werden, davon würde nämlich nur die CDU profitieren. Für diese klaren Ansagen gab es viel Applaus vom Publikum.
Viel Applaus erhielt Chrupalla auch, als er die fragwürdige Ausrichtung von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kritisierte, die mittlerweile für mehr Migration und Waffenlieferungen in die Ukraine stünde. Chrupalla wörtlich:
„Die Melonisierung wird es mit uns nicht geben!“
In diesem Zusammenhang strich der AfD-Sprecher den Standpunkt seiner eigenen Partei hervor:
„Für uns stehen immer die deutschen Interessen an erster Stelle!“
Hier die vollständige Rede von Tino Chrupalla: