E-Mobilität weiter unbeliebt: „Da hilft kein Geld der Welt!“

E-Mobilität weiter unbeliebt: "Da hilft kein Geld der Welt!"
Bild AfD-Bundestagsabgeordneter Dirk Spaniel: zVg

Bei einem Autogipfel am 23. September tauschten sich Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die deutsche Autoindustrie darüber aus, wie der Absatz bei E-Autos und der Wechsel hin zur E-Mobilität angekurbelt werden könnte. Info-DIREKT hat bei Branchenkenner und AfD-Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel nachgefragt, was er von dieser Initiative hält.

Info-DIREKT: Herr Spaniel, weshalb war der Autogipfel von Habeck aus ihrer Sicht ein Flop?

Dirk Spaniel: Der Grund liegt in der mangelnden Einsicht Habecks bezüglich der zu verändernden Produktionsrahmenbedingungen für die deutschen Automobilhersteller. Im Vorfeld des digitalen Zusammentreffens von Vertretern der Branche wurden Diskussionen über das Hochfahren der E-Mobil Subventionen lanciert.

Doch weder Subventionen noch Abwrackprämie können helfen, denn die Kunden wollen keine E-Mobilität – da hilft kein Geld der Welt.

Info-DIREKT: Wo liegt dann das Problem?

Spaniel: Das eigentliche Problem ist ein strukturelles, und das lässt sich nicht vertuschen: Es ist bei den Energiepreisen und bei der jetzigen Umweltgesetzgebung schlichtweg nicht möglich, günstige E-Autos in Deutschland zu fertigen. Die komplizierte Umweltgesetzgebung der EU und die überzogenen Umweltschutzstandards, die horrenden Energiepreise und die juristischen Hemmklötze bei der Batterieherstellung erlauben den Konzernen kein ökonomisch sinnvolles Handeln.

Info-DIREKT: Warum hält man dann trotzdem an den E-Autos fest?

Spaniel: In dem Zusammenhang muss man von ideologischer Vernagelung sprechen. Bestes Beispiel ist die EU mit ihren völlig utopischen Regelungen zum Thema CO2-Abgaben. Autohersteller müssen zunehmend hohe Strafsteuern für verbrennermotorische Fahrzeuge zahlen, was dazu führt, dass sie kein Interesse haben, Verbrenner zu verkaufen. In Verbindung mit der mangelnden Akzeptanz der E-Mobilität gibt es deswegen aktuell kein wirklich funktionierendes Geschäftsmodell mehr für die Autoindustrie.

Momentan haben wir das Problem, dass keine Verbrennerfahrzeuge mehr in großen Stückzahlen verkauft werden können, da die Hersteller auf diese Weise kein Geld machen. Das zerstörte Geschäftsmodell lässt sich nicht durch höhere Subventionen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur reparieren.

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Info-DIREKT: Wie kann der Niedergang der deutschen Autoindustrie aus Ihrer Sicht gestoppt werden?

Spaniel: Das Problem kann man nur lösen, indem man die CO2-Abgaben für die Autoindustrie aussetzt, synthetische Kraftstoffe als CO2-neutral anerkennt und langfristige Verlässlichkeit schafft. Das würde den Verbrenner dem E-Auto gleich stellen und das selbst geschaffene Absatzproblem in Europa wäre gelöst.

Über Dirk Spaniel:

Dirk Spaniel ist seit 2017 Bundestagsabgeordneter für die „Alternative für Deutschland“. Er fungiert als verkehrspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion und ist Obmann im Verkehrsausschuss. Nach dem Abitur studierte er in Clausthal-Zellerfeld Chemieingenieurwesen und an der RWTH Aachen Maschinenbau. Promotion 2003. Spaniel lebt mit der Familie in Stuttgart und in Berlin. Zuletzt arbeitet Dirk Spaniel in der Entwicklung eines großen Automobilherstellers.

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