Während die Originalreihe OSS 117 etwas für Fans alter Agentenfilme ist, haben es die Parodien in sich. Selten habe ich so politisch unkorrekte Filme aus diesem Jahrtausend gesehen.
Ein Sonntagsstück von Karl Sternau
Neulich war ein Freund zu Besuch, der die Parodien von OSS 117 nicht kannte. Wir haben uns beide sehr amüsiert über den ersten Teil „OSS 117 – Der Spion, der sich liebte“ von 2006. Jean Dujardin verkörpert den Geheimagent, der vor allem von sich selbst überzeugt ist und mit Unwissen über die Kultur des Einsatzlandes Ägypten („Islam – Is.. was?“) nur so um sich wirft.
Vor allem der Umgang mit dem Islam sorgt für Lacher
Zahlreiche Klischees aus Agentenfilmen werden im Film aufs Korn genommen. Der Islam bereitet OSS 117 große Probleme, da er keine der muslimischen Traditionen kennt und sich darüber lustig macht. Nachdem er nachts den Muezzin niederschlägt, weil der alte Mann seinen Schlaf stört („der schreit wie ein kranker Hund“), eskaliert die Situation.
Zwei Fortsetzungen der Reihe
2009 folgte mit „OSS 117 – Er selbst ist sich genug“ die erste Fortsetzung, die in Brasilien spielt. OSS 117 bekommt es mit dem israelischen Geheimdienst Mossad („Mos.. was?“) zu tun und verfolgt einen ehemaligen Nazi. Der dritte Teil „OSS 117 – Liebesgrüße aus Afrika“ von 2021 spielt in den Staaten des ehemaligen Französisch-Westafrikas. OSS 117 versucht vor allem Rassismus zu vermeiden, wobei sein Ansatz eine übertrieben freundliche Art gegenüber Schwarzen ist.
In Deutschland gab es leider keine Kinovorführung der Filme; sie sind aber auf DVD oder online zu bekommen. Hier kann der erste Teil der neuen OSS 117 Reihe angesehen werden: https://www.dailymotion.com/video/x8isxif
Über die Sonntagsstücke
Karl Sternau präsentiert jeden Sonntag ein mehr oder weniger geistiges Fundstück aus der weiten Welt des Internets. Sollte ein hier geteilter Link nicht mehr funktionieren, waren Sie mit Ihrer Lektüre zu spät dran. Über Rückmeldungen zu den Sonntagsstücken sowie Ideen für weitere Sonntagsstücke freuen wir uns: [email protected]