„Die zwölf Geschworenen“ (Sonntagsstück #44)

Das Sonntagsstück von Karl Sternau
Das Sonntagsstück von Karl Sternau

In diesem Sonntagsstück möchte ich einen Film präsentieren, der als Musterbeispiel der Verhaltenspsychologie gilt. Bis heute wird der Streifen in Wissenschaft und Studium behandelt.

Ein Sonntagsstück von Karl Sternau

Der Film beginnt nach dem Ende eines Mordprozesses und spielt anschließend im Geschworenenzimmer. Der Fall wirkt anfangs eindeutig – elf Geschworene stimmen direkt für das Todesurteil. Nur Nummer acht macht nicht mit. Es muss ein einstimmiges Urteil gefällt werden.

Henry Fonda als Hauptfigur

Der Geschworene Nummer acht (gespielt von Henry Fonda) sieht die Schuld nicht als eindeutig erwiesen an und fordert eine Debatte. Im Laufe der folgenden Diskussion offenbart sich, dass doch nicht alle so überzeugt von der Schuld des Angeklagten sind. Der Zuschauer kann sich kein eindeutiges Bild über diese Frage machen, da er den Prozess oder die Tat nicht gezeigt bekommt. Er sieht nur die Meinungen der zwölf Männer, die sich im Laufe des Films ändert.

Gruppendynamik

Das Faszinierende an diesem Film besteht darin, die einzelnen Geschworenen und ihre (wechselnde) Meinung zum Thema zu verfolgen. Man sieht eine Typologie der verschiedenen Persönlichkeiten und ihres Verhaltens in der Gruppe. Nummer acht glänzt dabei als geschickter Moderator, der die Ansichten der anderen anhört, analysiert und hinterfragt.

Zahlreiche Verfilmungen

Die Vorlage für den Film war ein Fernsehspiel von Reginald Rose, das 1954 ausgestrahlt wurde. Der Film wurde mit Preisen überhäuft und sehr häufig neu verfilmt und im Theater aufgeführt. Die deutsche Verfilmung, u.a. mit Mario Adorf, stammt von 1963. Es gibt außerdem neuere Fassungen aus Russland (2007) sowie China (2014).

Der Film-Klassiker kann (nach Anmeldung, ohne Abo) hier angesehen werden:

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