Protest: Schwedische Ultras mit Schleier im Stadion

Die Ultras des schwedischen Fußballvereins AIK Solna protestierten beim letzten Spiel mit Gesichtsschleier im Stadion. Der Protest richtet sich gegen das Vermummungsverbot bei Sportveranstaltungen.

Die Fans fanden nämlich ein Schlupfloch in dem Gesetzestext: Das Vermummen aus religiösen Gründen bleibt nämlich weiter erlaubt.

Religiöse Gründe

Wer sich bei Sportveranstaltungen in Schweden künftig vermummt, kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem halben Jahr  bestraft werden. Auf diese Weise will man die Gewalt im Stadion bekämpfen.

Die Ultras des Vereins aus Stockholm trugen im Stadion daraufhin muslimische Gesichtsschleier, die einem Niqab ähneln, um gegen das Gesetz zu protestieren. Laut „Sportbladet“ nutzten sie eine Gesetzeslücke, die das Vermummen aus religiösen Gründen weiterhin erlaubt.

Innenminister zeigt sich gelassen

„AIKs Ultras meinen es gut, jetzt maskieren wir uns aus religiösen Gründen. Freiheit für Ultras ist das Ziel, danke Ygeman für das Schlupfloch.“, lautete die Aufschrift der Bannern der AIK Ultras. Diese Botschaft richtet sich gegen Innenminister Anders Ygeman, der das Gesetz mit verabschiedet hat. Ygeman nimmt die Aktion gelassen und sagt „Das zeigt nur, dass die AIK-Fans ein bisschen Humor haben“.

Er geht nicht davon aus, dass der Niqab jetzt ein neuer Modetrend in den Fankurven Schwedens wird. Sollte es zu weiteren Vorfällen und Protesten dieser Art kommen, wollen Polizei und Gerichte darüber entscheiden, ob es sich hierbei um Ausnahmefälle handelt. Immer wieder steht die Vollverschleierung in der Kritik, weil sie eine Identifizierung des Träger unmöglich macht.