Trump-Anhänger: „Es war ein brillanter Schachzug“

Tillerson mit Putin
premier.gov.ru [CC BY 4.0 or CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

Alex Jones stellte sich im Wahlkampf hinter Donald Trump. Trump trat sogar in seiner Sendung auf und gab sich als Fan zu erkennen. Seine Portal „infowars“ ist weltweit bekannt. Nun lässt es mit einer alternativen Sicht auf Trumps Syrien-Angriff aufhorchen. 

Der Artikel von Kit Daniels soll nach eigener Aussage keine Rechtfertigung des Angriffs sein, aber er spricht davon, dass der Angriff eine „Versöhnung auslösen“ und zu einer „US-Koalition mit Russland führen könnte, um den IS zu stoppen“.

„Was sie über den Syrien-Angriff verschweigen“

Er zählt mehrere Punkte auf, die über den Angriff verschwiegen werden und ihn als harmlos darstellen:

  • Der Angriff war auf einen Luftwaffen-Stützpunkt beschränkt, der nicht außer Gefecht gesetzt wurde. Er war bereits 24 Stunden später wieder in Betrieb.
  • Selbst die syrische Regierung bezeichnete den Angriff als Aggression, aber sprach nicht von einem Kriegsakt.
  • Die USA warnten Russland vor dem Angriff. Es ist davon auszugehen, dass Russland auch Syrien vor dem Angriff informierte.
  • Das US-Militär bezeichnete den Angriff als „most limited„.
  • Ohne diesen Angriff könnte Trump keine Koalition mit Russland gegen den IS schmieden, ohne als Marionette von Putin zu gelten.
  • Trump sagte nur, er wolle „ein Zeichen setzen“. Trotz der Harmlosikgiet sei dies aber mehr, als Obama jemals gemacht habe. Damit würde Trump seinen Gegnern im Kongress, die sogar einen „regime change“ fordern, den Wind aus den Segeln nehmen.
  • Die Attacken von John McCain und Lindsey Graham gegen Trump wurden neutralisiert.

Unsere Leser müssen selbst beurteilen, was sie von diesen Argumenten halten. Den ganzen Artikel mit ein paar weiteren Punkten kann man hier nachlesen: https://www.infowars.com/trumps-syria-strike-what-theyre-not-telling-you/ . Deutsche Anhänger sprechen sogar von einem „brillanten Schachzug“ Trumps.

Russland: „Giftgas-Angriff nicht durch Assad“

Russland und Syrien verurteilten den Angriff der USA und stritten eine Verantwortung für einen Giftgas-Angriff ab. Russland geht davon aus, dass das Unglück im Rahmen der Zerstörung eines Chemiewaffen-Depots der „Rebellen“ passierte. Die Behauptung, Assad sei für den Angriff verantwortlich, geht zudem auf sehr zweifelhafte Quellen zurück. Der Angriff führte zu weltweiter Empörung bei Trump-Anhängern.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprach inzwischen direkt mit dem US-Außenminister Rex Tillerson über den Luftangriff. Lawrow habe laut Auskunft der russischen Behörden betont, dass der Angriff nur den Extremisten in die Hände spiele und deutlich gemacht, dass das syrische Militär keine Chemiewaffen eingesetzt hat. Lawrow und Tillerson werden sich zu einem persönlichen Gespräch über Syrien treffen. Der US-Außenminister wird deshalb kommende Woche nach Moskau fliegen.