Die Vergleichsstudie „Bildungsmonitor 2021“ zeigt erneut, wie es um das bundesdeutsche Bildungssystem bestellt ist. Danach hat Sachsen aktuell das beste Bildungssystem, Bremen dagegen liegt am Ende der Bewertungsskala in Deutschland. Schlecht sind alle.
Ein Gastkommentar von Hans-Peter Hörner
Erstellt wurde die Studie vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW); beauftragt hat sie die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Es ist seit 2004 das 18. Mal, in dem die INSM messen ließ, in „welchen Handlungsfeldern der Bildungspolitik Fortschritte erzielt werden konnten.“ Dabei kam heraus, dass es kaum nennenswerte Fortschritte, sondern vielmehr allgemeine Rückschritte gibt. Der INSM-Geschäftsführer berichtet:
„In fast der Hälfte der Bundesländer haben sich die Bildungssysteme seit 2013 unterm Strich verschlechtert.“
Natürlich hat der irrsinnige Corona-Aktionismus mit dazu beigetragen, doch die negative Bilanz deutete sich bereits über Jahre an.
Heute alle so schlecht wie Bremen 2011
Im Bundesländervergleich liegt Bremen abgeschlagen am Schluss, Bayern und Sachsen schlagen sich am besten, „doch auch dort zeigten sich in einzelnen Bereichen deutliche Defizite.“ Der Bildungsexperte des IW, Axel Plünnecke, meint, dass die Schulqualität, also der Lernerfolg der Schüler „heute im Durchschnitt aller Bundesländer auf dem Niveau, das 2011 das damals schlechteste Land Bremen erreicht hat“, liege. Bremen ist also nicht nur seit geraumer Zeit Schlusslicht im deutschen Bildungsprofil, es hat offenbar als ursächliche Parallele seit 76 Jahren durchgehend rote Bürgermeister und eine links geprägte Bildungspolitik. Die trägt jetzt wieder einmal reiche Früchte und kann nur beim umstrittenen Thema „Digitalisierung“ punkten. Da sind die linken Hanseaten nämlich in Deutschland vorn.
Ideologie und Digitalisierung statt echter Bildung
Ob es wohl daran liegt, dass mithilfe digitaler Medien weniger gelernt werden muss, weil man „Wissen“, das damit zur Information verkümmert, jederzeit via Tablet und Web abrufen kann? Die große Gefahr für ärmere Bundesländer, keine moderne Lerntechnik bereit stellen zu können, ist in Bremen jedenfalls ebenfalls traditionell gebannt. Denn auch im vergangenen Jahr hat die Stadt bezogen auf die Einwohnerzahl am meisten vom Finanzausgleich zwischen den Bundesländern laut Bundesfinanzministerium profitiert.
Unter dem Strich heißt das, dass die rot-grün dominierten Bundesländer noch schlechter als die schlechten „schwarz“ regierten ausbilden. In Bremen fließt das Geld aus dem Finanzausgleich jedenfalls wohl eher in rot-grüne Ideologieprojekte oder in digitale Endgeräte für Schüler und nicht in eine solide, „analoge“ Bildung, die diese Bezeichnung verdient und die Schüler für das Leben fit macht. Mit dieser attestierten schlechten Schulbildung beraubt sich Deutschland eines weiteren Teils seiner Zukunftsfähigkeit. Die weiterhin sehr hohe Migration nach Deutschland wird das Bildungsproblem und den damit verbundenen Fachkräftemangel nicht lösen, sondern weiter verschärfen.
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Über den Autor
Hans-Peter Hörner (geb. 1951) ist verheiratet und Vater von sechs Kindern. Er studierte Biologie, Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre an der Eberhard Karls Universität Tübingen. 1977 legte er das zweite Staatsexamen für das höhere Lehramt ab. Von 1978 bis 2019 war er als Berufsschullehrer tätig. Seit 2021 ist er Abgeordneter der AfD im Landtag von Baden-Würtemberg. Weitere Text zum Thema Bildung von Hans-Peter Hörner finden Sie hier: www.hans-peter-hoerner.de/blog/