Hier das Endergebnis der Landtagswahlen in Südtirol:
SVP: 34,5 % (-7,4) 13 Mandate
Team K: 11,1 % (-4,1) 4 Mandate
Süd-Tiroler Freiheit: 10,9 % (+4,9) 4 Mandate
Grüne: 9 % (+2,2) 3 Mandate
Fratelli d’Italia (Meloni): 6 % (neu) 2 Mandate
Jürgen Wirth Anderlan: 5,9 % (neu) 2 Mandate
Die Freiheitlichen: 4,9 % (-1,3), 2 Mandate
Partito Democratico: 3,5 % (-0,3), 1 Mandate
Südtirol mit Widmann: 3,4 % (neu) 1 Mandate
Lega (Salvini): 3 % (-8,1) 1 Mandate
La Civica: 2,6 % (neu) 1 Mandate
Vita: 2,6 % (neu) 1 Mandate
Die restlichen Parteien lagen unter einem Prozent und haben kein Mandat erreicht. Die Mandatsverteilung ist noch nicht amtlich.
Eine erste Einschätzung
Interessant an diesem Ergebnis sind u.a. diese Punkte:
- Die Südtiroler Volkspartei (SVP) ist anders als die SVP in der Schweiz eine typische christdemokratische Partei, wie ihre Schwesterparteien in Österreich und Deutschland. Also eine Partei, die die Interessen ihrer eigenen Wähler seit Jahrzehnten verrät. Mit 7,4 Prozent fiel ihr Verlust deutlich aus. Auch bei der letzten Landtagswahl musste die Partei von Landeshauptmann Arno Kompatscher bereits ein Minus von 3,8 Prozent hinnehmen.
- Die „Süd-Tiroler Freiheit“ konnte ihre inneren Ungereimtheiten und ihren Streit mit „Die Freiheitlichen“ offenbar beenden und vermutlich auch deswegen zwei Landtagssitze dazugewinnen. „Die Süd-Tiroler Freiheit“ arbeitet übrigens stark mit der FPÖ in Tirol zusammen.
- „Die Freiheitlichen“, die die eigentliche Schwesterpartei der FPÖ ist, konnten trotz eines Verlustes von 1,3 Prozent ihre zwei Mandate halten.
- Corona-Maßnahmen- und Migrationskritiker Jürgen Wirth Anderlan trat erstmals mit einer eigenen Liste zur Wahl an. Dabei gelang es ihm sogar „Die Freiheitlichen“ zu überholen. Vor der Wahl wurde der ehemalige Schützenkommandant u.a. von FPÖ-Chef Herbert Kickl für seinen Kampf um demokratische Grundrechte in einem Video gewürdigt. Die beiden kennen sich von zahlreichen Corona-Demos.
- Auch interessant, der Verlust von 8,1 Prozent für die Lega von Salvini. Einen Teil dieser Stimmen konnte wohl die US-hörige Mogelpackung Fratelli d’Italia von Meloni einsammeln.