Bierpartei: Die Doppelstandards des Peter Pilz

Bierpartei: Die Doppelstandards des Peter Pilz
Bild Peter Pilz: By <a href="//commons.wikimedia.org/wiki/User:Jean-Fr%C3%A9d%C3%A9ric" title="User:Jean-Frédéric">Jean-Frédéric</a> - <span class="int-own-work" lang="en">Own work</span>, CC0, Link; Bildkomposition: Info-DIREKT

SPÖ, Grüne, NEOS und KPÖ – alle sind nervös, weil der Polit-Clown Dominik Wlazny, auch bekannt als Marco Pogo, angekündigt hat mit seiner Bierpartei zur Nationalratswahl anzutreten. Unter den selbstgerechten Kritikern befindet sich auch der ehemalige Grüne und ZackZack-Herausgeber Peter Pilz, was mehr als nur komisch anmutet.

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

Peter Pilz wirft Bierpartei-Chef Wlazny vor, dass dieser sich einen „Platz am Rand des Teiches“ gesucht hat, „in dem schon SPÖ, Grüne und KPÖ“ fischen. Dazu stellt Pilz, der Wlazny bei der letzten Bundespräsidentenwahl seine Stimme schenkte, die Frage:

„Warum geht er nicht zum Nachbarteich, an dessen Rand Herbert Kickl allein und ungestört seine Netze auswirft?“

Bierpartei als Teil der linken Schickeria

Die Antwort darauf ist einfach: Wlazny ist – so wie Pilz – eben Teil der linken Polit-, Medien- und Kulturschickeria und kein Patriot. Zudem würde der stets politisch-korrekte Wlazny wohl keinen einzigen Tag jenen Gegenwind aushalten, der Patrioten ständig entgegenweht.

Pilz träumt von SPÖ auf Platz 1

Völlig realitätsfern wirft Pilz dem Bierpartei-Vertreter vor, dass dieser mit seinem Wahlantritt den ersten Platz der SPÖ gefährdet könnte. Diese absurde Einschätzung wirft gleich drei Fragen auf:

  1. Wie kommt Peter Pilz auf die Idee, dass die SPÖ unter der Führung von Andi Babler – dem Bobo, der nur weltfremdes Blabla von sich gibt – jemals auf den ersten Platz kommen könnte?
  2. Wenn Babler so toll ist und alle linken Menschen so schlau sind, weshalb muss man sich dann vor einem Clown fürchten, der mit einer Partei zur Wahl antreten will, die sich Bierpartei nennt?
  3. Wieso wirft Pilz Wlazny etwas vor, was er auch selbst tat?

Beleidigter Pilz gründete einst selbst Partei

Als Peter Pilz im 2017 bei der Listenaufstellung der Grünen zur Nationalratswahl den von ihn gewünschten Listenplatz nicht bekam, gründete er seine eigene Partei mit dem Namen „Liste Pilz“. Das trug dazu bei, dass die Grünen bei der Nationalratswahl nur 3,8 Prozent erreichten (-8,62 %) und aus dem Nationalrat fielen, während Pilz mit 4,41 Prozent knapp einzog. Nach einigen innerparteilichen Turbulenzen trat Pilz´ Partei unter der Bezeichnung „Liste Jetzt“ im Jahr 2019 erneut zur Nationalratswahl an, erreichte jedoch nur 1,87 Prozent Stimmenanteil, was für einen erneuten Einzug nicht reichte.

Pilz kostete linkem Lager Stimmen

Dass Dominik Wlazny das linke Lager schwächt und FPÖ und ÖVP stärkt, stimmt. Wenn die Bierpartei unter der 4-Prozent-Hürde bleibt, gehen diese Wählerstimmen dem linken Lager nämlich verloren. Das ausgerechnet Pilz das kritisiert, obwohl er selbst dafür mitverantwortlich war, dass die Grünen einmal aus dem Parlament gefallen sind und er zweimal dem linken Lager Stimmen gekostet hat, zeugt jedoch von mangelnder Selbstreflexion.

Ähnliche Parteistrukturen

Interessant ist auch, dass Pilz der Bierpartei vorwirft, dass dort alles fest in der Hand von Dominik Wlazny und dessen Vater sei. Zur Erinnerung – wirklich basisdemokratisch war auch die „Liste Pilz“ nicht aufgestellt. In einem APA-Text vom Sommer 2017 heißt es:

„Wie Noll der APA sagte, hat die Partei neben Pilz selbst als Obmann nur drei weitere Mitglieder – und zwar die Nationalratskandidaten Maria Stern (Stellvertreterin) und Peter Kolba (Kassier). Dazu kommt noch ein Rechnungsprüfer. Weitere Mitglieder soll es nicht geben, wie Pilz gegenüber der APA bekräftigt: ‚Bis auf ewige Zeiten wird diese Partei kein fünftes Mitglied haben.'“

Die letzten Reste der „Liste Pilz“

Ganz vom Bildschirm verschwunden ist die „Liste Pilz“ übrigens noch nicht: Aus der Partei heraus gründete Peter Pilz den online-Blog „ZackZack“, der auch vom roten Wien subventioniert wurde. Zudem zog die derzeitige grüne Justizministerin Alma Zadic (WEF-“Global Shapers”-Mitglied) 2017 erstmals über die „Liste Pilz“ in den Nationalrat ein.

Wirklich seriöser als die Bierpartei war die Partei von Peter Pilz übrigens auch nicht, wie bspw. dieses Video zeigt:

Liste Pilz-Chefin blamiert sich mit „Strache-Song“

Legendäre Werbeshow von Peter Pilz für Info-DIREKT im Nationalrat:

Dank Peter Pilz: „Werbe-Show“ für Info-DIREKT im Nationalrat