Auf der Seite des Innenministeriums ist nun auch das Vorzugsstimmenwahlergebnis der EU-Wahl einzusehen. Bei der FPÖ gab es diesbezüglich einige Überraschungen:
Ein Kommentar von Thomas Steinreutner
Wenig überraschend belegt FPÖ-Spitzenkandidat Harald Vilimsky den ersten Platz. Dem engagierten Wahlkämpfer gaben 83.576 Menschen ihre Vorzugsstimme. Damit erzielte der Wiener ganz klar das beste Ergebnis aller Parteien.
Auf den zweiten Platz der FPÖ landete der Tiroler Gerald Hauser mit 13.681 Stimmen. Vor allem unter Corona-Maßnahmenkritiker genießt Hauser hohes Vertrauen. Anders als die anderen Kandidaten setzte Hauser in seinem persönlichen Wahlkampf sehr stark auf alternative Medien. Weshalb er sich dazu entschloss, erklärte er in diesem Info-DIREKT-Interview:
Susanne Fürst mit Top-Ergebnis
Den dritten Platz belegte die Wienerin Petra Steger mit 9.323 Stimmen. Auf Platz vier und fünf folgen mit Roman Haider (6.310) und Susanne Fürst zwei Oberösterreicher. Bemerkenswert ist vor allem das Ergebnis von Susanne Fürst. Die Klubobmann-Stellvertreterin von Herbert Kickl warb nämlich nicht einmal um Vorzugsstimmen. Dass sie trotzdem von 4.172 Menschen eine Vorzugsstimme erhalten hat, zeigt, welch hohes Ansehen sie bei FPÖ-Wählern genießt. Auch deshalb wäre sie als EU-Kommissarin für Remigration vermutlich bestens geeignet. Mehr dazu hier: FPÖ fordert Susanne Fürst als EU-Kommissarin für Remigration!
So wie Fürst verzichtete auch FPÖ-Steiermark-Chef Mario Kunasek darauf um Vorzugsstimmen zu werben. Trotzdem überholte er mit 2.612 Stimmen seinen Landsmann Georg Mayer um fast 200 Stimmen. Mayer sitzt bereits seit zehn Jahren im EU-Parlament, trotzdem ist er auch innerhalb der FPÖ kaum bekannt.
Die Vorzugstimmen dürften übrigens nichts daran ändern, dass für die FPÖ folgende Kandidaten ins EU-Parlament einziehen werden:
- Harald Vilimsky (geb. 1966), Leiter der FPÖ-Delegation im EU-Parlament aus Wien (Info-DIREKT Interview)
- Petra Steger (geb. 1987), Nationalratsabgeordnete aus Wien (Info-DIREKT Interview)
- Georg Mayer (geb. 1973), Mitglied des EU-Parlaments aus der Steiermark (Info-DIREKT Interview)
- Roman Haider (geb. 1976), Mitglied des EU-Parlaments aus Oberösterreich (Info-DIREKT Gastbeitrag)
- Gerald Hauser (geb. 1961), Nationalratsabgeordneter aus Tirol (Info-DIREKT Interview)
- Elisabeth Dieringer-Granza (geb. 1974), ehemalige Landtagsabgeordnete, Kärnten
Vorzugsstimmen bringen Änderung bei den Grünen
Bei den Grünen hat Thomas Waitz mit 75.018 Vorzugsstimmen Lena Schilling (45.732 Stimmen) ganz klar überholt.
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Maria Hubmer-Mogg erzielte 18.317 Vorzugsstimmen. Ihre Partei DNA verpasste mit 2,7 Prozent der Stimmen jedoch den Einzug ins EU-Parlament. Bei der ÖVP belegte der junge Niederösterreicher Alexander Bernhuber mit 44.641 Stimmen den zweiten Platz. Bernhuber zog bereits vor fünf Jahren mit 30.000 Vorzugsstimmen ins EU-Parlament ein, wo er für die ÖVP-Delegation Agrar- und Umweltsprecher ist. Sein gutes Ergebnis zeigt, wie gut organisiert die Restbestände der ÖVP-Bauernschaft in Niederösterreich sind. 32.658 Stimmen holte Bernhuber nämlich in seinem Heimatbundesland. Außerhalb dieser Blase dürfte Bernhuber ziemlich unbekannt sein und das obwohl das Thema Landwirtschaft im Winter sehr prominent in den Medien war.