Bei einer Demo der WerteUnion (WU) am 18. Juni 2024 beschwerte sich WU-Chef und Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen über die Berichterstattung der etablierten Medien, um kurz danach das Gespräch mit einem reichweitenstarken YouTuber auf unsanfte Art und Weise zu verweigern. (Video am Ende des Textes)
Ein Kommentar von Michael Scharfmüller
„Weichreite TV“ ist ein umtriebiger und stets freundlicher YouTuber, der von unterschiedlichen Veranstaltungen live berichtet und dabei schon zahlreiche bekannte Personen interviewt hat. Bei einer Demo der WerteUnion in Chemnitz wollte er auch mit Hans-Georg Maaßen sprechen. Als eine von Maaßens Begleiterinnen darauf aufmerksam wurde, dass das Interview live gesendet wird, ging sie dazwischen. Maaßen beantwortete dem erfolgreichen YouTuber (73.900 Abonnenten) trotzdem eine Frage, bevor er seine Rede direkt vor dem Karl-Marx-Denkmal hielt.
Maaßen kritisiert etablierte Medien
Auf der Bühne machte Maaßen die Medien für die bisher ausbleibenden Erfolge der WerteUnion verantwortlich:
„Ein Hindernis sind Medien, die uns totschweigen, das ist noch die positive Seite. Die negative Seite sind Medien, die uns totschlagen wollen.“
Maaßen zeigte sich jedoch davon überzeugt, dass es seine – bereits jetzt völlig überalterte Partei – schaffen werde, „durch diese Mauer des Schweigens und der Diffamierung“ durchbrechen zu können. Wie er das schaffen will, geht aus dem Video von „Weichreite TV“ nicht hervor – nur wie er es offenbar nicht schaffen will, ist sehr eindeutig zu sehen.
Maaßen keine Lust auf kritische Fragen
Nach der Rede versuchte der freundliche Herr von „Weichreite TV“ nämlich noch einmal ein kurzes Gespräch mit Maaßen zu führen. Maaßen zeigte sich dieses Mal nicht gesprächsbereit. Offenbar wurde ihm zuvor gesagt, dass er mit dem ausgesprochen freundlichen YouTuber nicht sprechen solle. Um „Weichreite TV“ am Fragenstellen zu hindern, versuchte Maaßens Gefolgschaft den freien Berichterstatter abzudrängen. Als der Reporter wissen wollte, was Maaßen zum Vorwurf „einmal Verfassungsschützer, immer Verfassungsschützer“ sage, wurde er unsanft von einem Personenschützer abgedrängt. (Video davon am Ende des Textes)
Typisch für konservatives Verlierertum
Dieser Vorfall zeigt sehr gut, weshalb Konservative immer verlieren. Sie buhlen um die Anerkennung von etablierten Medien, um dadurch für die CDU als Steigbügelhalter attraktiv zu werden. Dabei fällt ihnen gar nicht auf, welche Kraft alternative und und soziale Medien mittlerweile haben.
Oder besser gesagt: Sie wissen zwar, dass man mit alternativen und sozialen Medien nicht nur viele, sondern auch ganz gezielt Menschen erreichen kann, sie dürsten aber dennoch um die Anerkennung durch Haltungsjournalisten. So wie sie bei aller Kritik in Wirklichkeit die CDU bewundern, würden sie gerne mal von Lanz und Co. gelobt werden. Dieser Traum beinhaltet natürlich, dass Konservative alternative Medien in Wahrheit als schmuddelige Notwendigkeit und nicht als echte Alternative begreifen. Wenn sich alternativen Medien dann eine eigene Meinung erlauben und vielleicht sogar kritische Fragen stellen, eskaliert die Situation genau deswegen sehr rasch.
Patriotische Medien werden als kostenlose bzw. billige Mikrofonständer und Signalverstärker angesehen, wenn sie nicht spuren, werden sie als Unruhestifter und Nestbeschmutzer geschnitten. Kritische Fragen akzeptieren „liberal-bürgerlich-konservative“ Polit-Dinosaurier nur von jenen Medien, die von den etablierten Parteien als etabliert angesehen werden. Bei solchen Medien werden auch dann Inserate platziert und teuer bezahlt und zwar selbst dann, wenn die eigene Partei, die eigenen Wähler, die eigene Weltanschauung und die eigene Person ständig angefeindet werden. Für solche Medien stehen konservative Verlierer auch jederzeit für Interviews bereit. Bei Info-DIREKT ist uns diese erfolgslose „Medienstrategie“ von zahlreichen hellblauen Politikern bekannt.
Alternative Parteien brauchen alternative Medien
Dabei täten patriotische Politiker und Parteien gut daran, sich bewusst um ein Zusammenwirken mit alternativen Medien zu bemühen, wie eine Studie aus Österreich zeigt. Der Studie zufolge vertrauen nur mehr ein Viertel der FPÖ-affinen Befragten den herkömmlichen Medien. Ein Großteil der anderen informiert sich bereits jetzt über alternative und soziale Medienkanäle.
Neue Medienstrategie: FPÖ-Chef Kickl konnte Vertrauen ausbauen
Das erklärt auch, weshalb sich die Schmutzkübelkampagnen gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl innerhalb der FPÖ-Wählerschaft nicht negativ auswirken. Die alten und einst mächtigen Medien erreichen FPÖ-affine Personen nicht mehr. Falls einige Nachrichten dennoch zu ihnen durchdringen, werden diese nicht geglaubt. Deshalb konnte Kickl gemäß einer Gallup-Umfrage seine Vertrauenswürdigkeit unter FPÖ-Sympathisanten in diesem Frühjahr sogar noch von 84 auf 87 Prozent ausbauen.