In diesem Sonntagsstück ist das Thema ein ernstes. Immer wenn ich mit Freunden über das Thema Krieg (leider häufiger in letzter Zeit) spreche, empfehle ich Edwin Erich Dwingers (1898-1981) „Armee hinter Stacheldraht“ von 1929.
Ein Sonntagsstück von Karl Sternau
Darin schildert der Autor, wie er die furchtbaren Leiden im sibirischen Lager nach dem Ersten Weltkrieg überlebte. In der Fortsetzung „Zwischen Weiß und Rot“ erzählt er seine unfreiwillige Teilnahme am russischen Bürgerkrieg. Beide Bücher kann man heute noch jedem Patrioten empfehlen. Gerade weil sie keine typischen Kriegserzählungen sind, sondern aufzeigen, welche Folgen bis weit nach einem Krieg möglich sind.
Dwingers Bücher wurden in 14 Sprachen übersetzt und sein Gesamtwerk erzielte eine Auflage von über zwei Millionen. Leider ist der Autor, der vor allem durch seine Schilderung des Leids besticht, mittlerweile in Vergessenheit geraten. Der Dichter und SED-Kulturpolitiker Johannes R. Becher, der keinesfalls ein Sympathisant Dwingers war, ordnete „Zwischen Weiß und Rot“ als eines der bedeutendsten Bücher ein, welches die Zeit überdauern werde. Mich persönlich hat die „Armee hinter Stacheldraht“ mehr bewegt. Wer das Buch gelesen hat, wird ohnehin freiwillig zur Fortsetzung greifen.
Mehr Informationen
Hier kann das ganze Buch „Armee hinter Stacheldraht“ (in Frakturschrift) gelesen werden: https://ia801606.us.archive.org/27/items/armeehinterstach00edwi/armeehinterstach00edwi.pdf
Wer sich darüber hinaus ausführlicher mit Dwinger beschäftigen will, findet hier ein Autorenporträt aus meiner Feder und auf YouTube ein Literaturgespräch mit Götz Kubitschek und Erik Lehnert:
Über die Sonntagsstücke
Karl Sternau präsentiert jeden Sonntag ein mehr oder weniger geistiges Fundstück aus der weiten Welt des Internets. Sollte ein hier geteilter Link nicht mehr funktionieren, waren Sie mit Ihrer Lektüre zu spät dran. Über Rückmeldungen zu den Sonntagsstücken sowie Ideen für weitere Sonntagsstücke freuen wir uns: [email protected]