Bei der Landtagswahl in der Steiermark wurde die FPÖ mit 34,8 Prozent ganz klar auf den ersten Platz gewählt.
Ein Kommentar von Michael Scharfmüller
Während alle anderen Parteien stagnierten oder sogar herbe Verluste hinnehmen mussten, gewann die FPÖ 17,4 Prozent an Stimmen dazu.
ÖVP abgewatscht
Am ärgsten wurde die regierende ÖVP abgewatscht. Sie verlor 9,3 Prozent der Stimmen und landete mit 26,8 Prozent auf den zweiten Platz. Um Schadensbegrenzung zu betreiben ging ÖVP-Landeshauptmann Drexler bereits in den letzten Wochen auf Distanz zur Bundespartei. So wurde ÖVP-Bundeskanzler Nehammer zu keinem einzigen Wahlkampfauftritt in die Steiermark eingeladen.
Angesichts der letzten Wahlergebnisse muss sich die ÖVP fragen, wie lange sie sich ein Festhalten an ihrem erfolglosen Parteichef Karl Nehammer und seiner engstirnigen Politik noch leisten kann.
SPÖ leichte Verluste
Der Regierungspartner der ÖVP auf Landesebene, die SPÖ, fuhr zwar ein kleineres Minus ein (-1,6 %), mit 21,4 Prozent reichte das trotzdem nur für den dritten Platz.
Grüne haben sich halbiert
Regelrecht abgestraft wurde hingegen der bisherige Regierungspartner der ÖVP auf Bundesebene. Die Grünen verloren in der Steiermark fast die Hälfte ihrer Wähler (- 5,9 %). Sie erhielten nur 6,2 Prozent.
NEOS stagnieren
Ein leichtes Plus konnten die NEOS einfahren (+ 0,5 %). Da alle anderen Parteien der Einheitsfront viel mehr verloren haben, als die NEOS gewinnen konnten, ist das auch ein äußerst schwaches Ergebnis.
KPÖ schafft es erneut in den Landtag
Die KPÖ verlor zwar auch an Stimmen (-1,6 %), schafft mit 4,4 Prozent aber erneut den Einzug in den Landtag.
Ein guter Tag für Patrioten
Während die Einheitsfront in Österreich angesichts dieses Wahlergebnisses wieder weint, ist für Patrioten heute ein Tag der Freude. Nach der Wahlfeier wird jedoch interessant sein, wie FPÖ-Steiermark-Chef Mario Kunasek seine Politik ausrichtet. So selbstbewusst wie die Bundespartei und die Landespartei in Niederösterreich oder so verhalten und angepasst wie in Oberösterreich und Salzburg.
Fakt ist, dass Kunasek bei den Regierungsverhandlungen aus dem vollen Schöpfen kann. Sowohl ÖVP als auch SPÖ haben angekündigt, dass sie auf Landesebene bereit wären mit der FPÖ eine Regierung zu bilden. Gemäß Gerüchteküche soll es bereits erste Gespräche mit der ÖVP gegeben haben.
Die nächsten Wahlen stehen im Jänner übrigens im Burgenland an. Auch dort erwartet die FPÖ starke Zugewinne. Es ist also gut möglich, dass im Frühling 2025 fünf von neuen Bundesländern eine blaue Regierungsbeteiligung haben. Die FPÖ auf Bundesebene dann trotzdem noch aus der Regierung auszuschließen, wird für die Einheitsfront dann noch schwieriger.
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