Im patriotischen Lager wird seit gestern Abend heftig über die jüngsten Aussagen von EU-Abgeordneter Maximilian Krah (AfD) diskutiert. Darum geht es:
In einem Interview mit der in China ansässigen Online-Zeitung „Asia Times“,wies Krah die Anschuldigungen von Josef Schuster, Präsident des Zentralrats, wonach die Wahlerfolge der AfD jüdisches Leben in Deutschland gefährden würden, zurück.
Ohne Schuster anzugreifen, legte er dar, dass der Antisemitismus in Deutschland hauptsächlich bei Linken und Migranten beheimatet sei:
„Wir schützen Synagogen oder andere jüdische Einrichtungen nicht vor der politischen Rechten. Wir schützen sie vor al-Qaida, vor islamistischer Gewalt und vor linksextremen Extremisten.“
Zudem betont er, wie israelfreundlich rechte Politiker in Wahrheit wären. Als Beispiel dafür nennt er Ungarns Premierminister Viktor Orbán, der Israels Premierminister Benjamin Netanyahu sofort nach seiner Anklage durch den Internationalen Strafgerichtshof nach Budapest einlud.
Keine deutsche Kultur ohne jüdischen Beitrag
Krahs anerkennende Worte für Israel regen innerhalb der Rechten tatsächlich kaum mehr jemanden auf. Dass Juden und Deutsche in Europa zahlreiche Meisterleistungen hervorbrachten, steht zudem außer Streit. Als völlig übertrieben und als Akt der Anbiederung erachten jedoch viele Patrioten, diese Aussage Krahs:
„Man kann sagen, dass es keine deutsche Kultur ohne einen jüdischen Beitrag gab.“
(Hier im Original: „We can say that there was no German culture without a Jewish contribution.“)
Meuchelfoto als Artikelbild
Das Fotos, das die „Asia Times“ als Titelbild für das Interview ausgewählt hat, deutet darauf hin, dass Krahs Anbahnungsversuche beim Journalisten David Goldman nicht unbedingt auf Gegenliebe stießen.
Hier können Sie das gesamte Interview in englischer Sprache lesen und sich selbst eine Meinung dazu bilden: https://asiatimes.com/2024/12/afds-krah-without-jews-europe-intellectually-uninteresting/
Hintergrund
Maximilian Krah hat sich innerhalb der Rechten einen guten Namen gemacht, weil er offen auf das patriotische Vorfeld zuging und mit seinen TikTok-Videos auch heikle Themen wie den „Schuldkult“ ansprach. Sein Ansehen innerhalb des rechten Lagers bekam Kratzer ab, als er das Konzept der Remigration kritisierte und begann, sich um Wählerstimmen türkischer Migranten zu bemühen.