US-Präsident Trump kündigte jüngst an, die letzten Akten zum Fall Kennedy öffentlich zu machen. Regisseur Oliver Stone beschäftigte sich schon lange mit dem Attentat und sorgte mit seinen Filmen für Aufregung.
Ein Sonntagsstück von Karl Sternau
Da das Thema durch die Ankündigung Trumps wieder Aufmerksamkeit generiert, habe ich mich damit befasst. Die offizielle Version ist schnell erzählt: US-Präsident John F. Kennedy wurde am 22. November 1963 in Dallas durch Lee Harvey Oswald erschossen. Dieser wurde nur zwei Tage später durch den Nachtclub-Besitzer Jack Ruby ermordet. Die Warren-Kommission wurde anschließend eingesetzt, um alle Umstände rund um das Attentat zu klären. Sie kam zum Ergebnis, dass drei Schüsse abgegeben worden seien und Oswald allein ohne Hintermänner gehandelt habe.
Hollywood-Film gegen Einzeltäterthese
Bis heute gibt es Zweifel an diesem Ergebnis. Neben zahlreichen Büchern wurde vor allem der Film „JFK – Tatort Dallas“ von Oliver Stone bekannt. Der Spielfilm erzählt die Geschichte anders und stellt Kennedy als Opfer einer Verschwörung des „deep states“ dar. In ihm wurden zahlreiche Argumente gegen die Einzeltäterthese vorgebracht. So soll es mehrere Schüsse und auch Schützen gegeben haben.
Stones Dokumentarfilm findet keinen US-Produzenten
Die anschließende Debatte um den Film, der 1991 in die Kinos kam, sorgte sogar dafür, dass die Regierung weitere Dokumente zugänglich machte. Diese neuen Quellen wurden von Stone zum Anlass genommen, den Dokumentarfilm „JFK Revisited – Die Wahrheit über den Mord an John F. Kennedy“ zu drehen. In den USA wollte keiner das kritische Werk produzieren. Mithilfe britischer Produzenten kam der Film schließlich 2021 auf den Markt. Zahlreiche Anbieter, wie Amazon oder Netflix lehnten den Verleih ab. Die Argumentation gegen die Einzeltäterthese wird mit den neuen Quellen vertieft und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.
Hier kann der Dokumentarfilm angesehen werden:
Über die Sonntagsstücke
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