Mehrere hundert Bürger haben sich gestern an einer AfD-Kundgebung gegen eine sogenannte Drag-Lesung vor Kindern in der Münchner Stadtbibliothek im Stadtteil Bogenhausen beteiligt.
Ein Beitrag von Christian Korn
Während eine Drag Queen mit dem Namen „Big-Clit“, zu Deutsch „große Klitoris“, kleinen Kindern queere Märchen vorlas, verurteile die AfD-Spitzenkandidatin zur bayerischen Landtagswahl Katrin Ebner-Steiner auf der Kundgebung direkt vor der städtischen Einrichtung die Frühsexualisierung von Kindern.
Schulterschluss zwischen Bürgerbewegung und AfD
Zu einer eigenen Kundgebung gegen die Drag-Lesung hatte auch eine Bürgerbewegung mobilisiert, die im Zuge der Coronamaßnahmen-Kritik in München entstanden war. Vor Ort verschwammen allerdings die Grenzen zwischen den Kundgebungen. Die Organisatoren der jeweils anderen Kundgebung gestatteten sich gegenseitig, Mikrofon und Bühne des anderen zu nutzen. Die Wahlpartei AfD und die metapolitische Bürgerbewegung ergänzten sich, anstatt sich voneinander abzugrenzen.
Identitäre Aktivisten von Polizei abgeführt
Aufsehen erregte auch eine Aktion der „Identitären Bewegung“, deren Aktivisten sich in die Stadtbibliothek begaben. Dort entrollten sie einen Banner mit der Aufschrift:
„Pedos not welcome!“
Worauf sie von der Polizei abgeführt wurden. Über diese Aktion schreibt die „Bild“:
„BILD sieht, wie die Rechten vom ersten Stock runterlaufen und ihre blauen T-Shirts mit Sprüchen entblößen. Obwohl so viel Polizei das Gebäude schützt, sind sie reingekommen. Es gibt einzelne Rangeleien mit dem Personal. Die Aktivisten entrollen ein Banner – und werden dann von Spezialkräften der Polizei festgenommen, durchsucht und abgeführt.“
Dank Foto von „Bild“: Aktion ein voller Erfolg
Die „Bild“ weiß auch zu berichten, dass die Aktivisten rasch wieder freigelassen wurden und eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bekommen hätten. In einem Punkt irrt sich die „Bild“ jedoch. Die Aktion der Identitären Aktivisten mögen zwar vor Ort wenige Menschen mitbekommen haben, dank der Berichterstattung der „Bild“ und vor allem aufgrund des Fotos einer gutaussehenden Aktivistin der „Identitären Bewegung“ wurde das Ziel der Aktion wohl trotzdem erreicht. Über diesen Kontrast zwischen Patrioten und den Drag Queens und deren Unterstützern, der durch das Foto sichtbar wurde, schreibt Reimond Hoffmann, Landesvorstand der AfD in Baden-Württemberg:
„Mutig von den jungen Leuten der IB ihre Meinung in der Stadtbibliothek in München Bogenhausen zu äußern. Die Optik ist eine ganz andere als bei den ungewaschenen Straßengammlern und Blockierern.“
„Studenten stehen auf“ warnten vor Drag-Lesung
Bereits am Vorabend der Drag-Lesung sollen Aktivisten der Gruppe „Studenten stehen auf“ in der Umgebung mit Warnhinweisen vor der Drag-Lesung gewarnt haben.
Antifas demonstrierten gegen Demo
Gegen die Kundgebungen hatten sich mehrere hundert Personen aus dem Antifa-Umfeld vor Ort zusammengefunden. Auf ihren Bannern waren Sprüche zu lesen wie „Ich geb Dir gleich Gender-Wahn“ oder „Scheiß Querdenken“. Auch Münchens zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) war auf der Seite der Antifa zu sehen.
SPD, CSU und katholischer Priester für Drag-Lesung
Die Veranstaltung in der Stadtbibliothek beschäftigte die Münchner seit Wochen: Während sich im Vorfeld zur Veranstaltung SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter noch kritisch zur Vorlesung mit „Big-Clit“ geäußert hatte, ruderte er später zurück. CSU-Kommunalreferentin Christina Frank solidarisierte sich gar mit der Drag-Show. Der katholische Priester Wolfgang Rothe zeigte zudem die AfD an, die mit dem Plakatspruch „Hände weg von unseren Kindern!“ für ihre Kundgebung warb.
Da genau diese Plakate beschädigt wurden, will nun Rene Dirkes, Rechtsanwalt und AfD-Landtagskandidat aus München, jene Personen anzeigen, die zur Sachbeschädigung an den Plakaten aufgerufen hatten.
Schulterschluss vernünftiger Kräfte auch in Wien
Auch in Wien ging dieses Jahr bereits ein breites Bündnis gegen die Sexualisierung unserer Kinder auf die Straße. Wie in dieser „Info-DIREKT Video-Reportage“ zu sehen ist: