Photovoltaik-Anlagen schienen das große, alle Energieprobleme lösende Zukunftskonzept zu sein. Aktuell zerbröselt der Markt und es stellt sich heraus, dass Solarenergie doch nicht der große Zukunftsmarkt sein dürfte.
Ein Gastbeitrag von MFG-Chef und Landtagsabgeordneten Joachim Aigner
Jüngstes Beispiel sind die Turbulenzen beim oberösterreichischen Technologiekonzern Fronius, wo 350 Beschäftigte gehen müssen. Unter den Leidtragenden der PV-Offensive sind auch zehntausende Bürger, die der oberösterreichischen Energie AG auf den Leim gegangen sind.
Pleitewelle in der PV-Branche & schlechte Einpreisungsverträge
Fronius stellt Wechselrichter für Photovoltaikanlagen her, jetzt bricht der völlig überhitzte und wohl mit jeder Menge Fehlinformationen hochgezüchtete Markt ein. Ein klares Indiz ist der Anstieg der Insolvenzen in der PV-Branche: Laut dem Kreditschutzverband von 1870 gab es im Vorjahr österreichweit 82 Pleiten – und heuer dürfte sich diese Entwicklung mit schon 54 Pleiten noch intensivieren.
Bereits zuvor kündigte die Energie AG die Photovoltaik-Einspeiseverträge von etwa 20.000 Kunden. Diesen wurden zuvor mindestens 15,73 Cent pro kWh garantiert, in den neu abzuschließenden Verträgen erhalten die Kunden aber nur mehr 3,12 Cent – also weniger als ein Fünftel des bisherigen Betrages: Häuslbauer wurden in teure Investitionen in PV‑Anlagen gehetzt und dann von der Energie AG im Regen stehen gelassen. Das ist eine absolute Sauerei und nur ein Beispiel von vielen Unwahrheiten, mit denen den Menschen die sogenannte „Energiewende“ verkauft werden soll.
Aber es geht sogar noch tiefer: Die Minimalvergütung bei der Energie AG beträgt nur zwei Cent pro kWh. PV-Anlagen amortisieren sich bei diesen Preisen frühestens nach 25 Jahren, bei der fortlaufenden Inflation vielleicht sogar noch später. Noch vor kurzer Zeit war die Rede von zehn bis maximal 15 Jahren.
Fette Gewinne für Energiekonzern
Das bereits lange bekannte Problem: Durch die PV-Anlagen wird zu Spitzenzeiten (tagsüber und bei Sonnenschein) viel zu viel Strom produziert, der am internationalen Strommarkt zu Dumpingpreisen verkauft werden muss. Die Verlierer dabei sind die Kunden der Energie AG, denen Hoffnungen gemacht wurden, die sich jetzt nicht erfüllt haben, und die aufgrund dieser falschen Hoffnungen große Beträge in PV-Anlagen investierten.
Zudem gibt es Zahlen, die wütend machen: Die Energie AG – eigentlich ein Daseinsversorger – fuhr im Geschäftsjahr 2022/23 einen Gewinn vor Steuer (EBIT) von 218,5 Millionen Euro ein – und somit ein Plus von rund 45 Prozent. Eine „Erfolgsgeschichte“, die auf dem Rücken der Konsumenten zustandekam. Tatsache ist auch, dass viele Bürger durch die völlig sinn- und nutzlosen Russland-Sanktionen in die Investition von PV-Anlagen getrieben und dann von der Energie AG hängen gelassen wurden.
China & Russland
Ein weiterer Grund für die vielen Pleiten am PV-Markt sind auch Billigimporte aus China – ausgrechnet jenem Land, das 55 Kernkraftwerke betreibt und aktuell 26 weitere baut sowie 1.200 Kohlekraftwerke in Betrieb hat (im Schnitt werden in China zwei Kohlekraftwerke pro Woche genehmigt, zudem betreibt China 106 Kohle-Minen). Währenddessen wird unseren Leuten eingeredet, sie retten mit teuren, alternativlosen PV-Anlagen auf ihren Hausdächern die Welt.
Es braucht einen grundvernünftigen Energie-Mix aus Gas, Wasserkraftwerken und anderen erneuerbaren Energien, der nicht auf Kosten der Menschen gehen darf. Dazu müssen wir endlich raus aus den Russland-Sanktionen.
Über den Autor:
Joachim Aigner (geb. 1976) ist selbstständiger Steuerberater und seit 2021 Landtagsabgeordneter der Partei MFG, deren Landes- und Bundesobmann und Spitzenkandidat er auch ist.