Obwohl Roger Beckamp (AfD) seit Beginn der neuen Legislaturperiode nicht mehr Mitglied des Deutschen Bundestages ist, gerät er weiterhin ins Visier extrem linker Gruppen. Jüngst protestierten Antifa-Aktivisten direkt vor seiner Privatwohnung, in der er mit seiner Familie lebt.
Ein Kommentar von Christoph Grubbinder
Ziel der Aktion war es offenbar, den ehemaligen Abgeordneten und sein Umfeld einzuschüchtern. In einem anonymen Flugblatt, das in der Nachbarschaft verteilt wurde, hieß es:
„Wir möchten Herrn Beckamp gerne auf friedlichem Weg zeigen, dass er es sich mit seinen menschenverachtenden Positionen in unserem vielfaltbejahenden [Textstelle aus datenschutzrechtlichen Gründen geschwärzt, Anm. d. Red.] nicht allzu bequem machen sollte!“
„Nachbarschaftliches Singen antifaschistischer Lieder“
Organisiert wurde die Kundgebung unter dem Titel „Nachbarschaftliches Singen antifaschistischer Lieder“. Gesungen wurde dabei unter anderem das deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“ – ein Lied, das ursprünglich gegen politische Repression gerichtet war. Beckamp dokumentierte die Szene in einem Video:
Im Video äußert sich Beckamp direkt zu dem Einschüchterungsversuch vor seinem Innenhoffenster. Er geht davon aus, dass ähnliche Aktionen in Zukunft zunehmen könnten. Einschüchtern lässt er sich trotzdem nicht:
„Das ist wahrscheinlich schwer, mir etwas unbequem zu machen – dafür bin ich einfach zu sehr Kölner und Rheinländer, da bin ich eher hart gesotten.“
Einschüchterung als Strategie
Auch wenn der Protest oberflächlich harmlos erscheinen mag, ist die Methode hat System: Der gezielte Druck auf Privatpersonen im eigenen Wohnumfeld überschreitet die Grenze des legitimen Protests. Er signalisiert nicht nur Ablehnung gegenüber einem Politiker, sondern sendet eine Botschaft an alle, die sich öffentlich zu einer nicht-linken Position bekennen:
„Wir wissen, wo du wohnst.“
Die Strategie erinnert an Einschüchterungstaktiken, wie sie totalitäre Regime anwenden – nicht durch direkte Gewalt, sondern durch psychologischen Druck im sozialen Nahraum.
Hohes Gewaltpotenzial im linken Spektrum
Dass solche Protestformen nicht immer gewaltfrei bleiben, zeigen auch andere Fälle. Die sogenannte „Hammerbande“ – ein international agierender Zusammenschluss gewaltbereiter Antifa-Aktivisten – steht derzeit in Deutschland und Ungarn vor Gericht. Vorgeworfen werden unter anderem versuchter Mord sowie gefährliche Körperverletzung mit Hämmern, Schlagstöcken und Eisenstangen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Fehlende Selbstreflexion
Der Antifa-Slogan „Kein Mensch ist illegal“ wird oft als Ausdruck humanitärer Gesinnung verstanden. Doch im Umgang mit politischen Gegnern scheint für linksextreme Gruppen ein anderer Maßstab zu gelten. Wer sich nicht ihrem ideologischen Weltbild anschließt, wird nicht selten für vogelfrei erklärt – bis hin zur psychischen und physischen Verfolgung.