Das Magazin Info-DIREKT will mit seinen Beiträgen zu etwas mehr Realitätssinn in politischen Diskussionen beitragen. Deshalb veröffentlichen wir auch diesen Kommentar zur notwendigen Wehrhaftigkeit. Aus diesem Grund wollen wir auch mehr Klarheit darüber schaffen, was unter Diplomatie zu verstehen ist.
Viele haben nämlich eine falsche Vorstellung davon, was Diplomatie bedeutet. Rüdiger Lucassen, Oberst a.D. und Bundestagsabgeordneter der AfD, auf X dazu:
„Diplomatie bedeutet nicht, sich an einem Tisch zu treffen, die jeweiligen Argumente vorzutragen und dann im Rahmen von „vernünftigen Lösungen“ zu einem gemeinsam tragfähigen 50/50-Kompromiss zu gelangen.“
Vielmehr bedeute Diplomatie die Ausübung von Macht. Lucassen wörtlich:
„Diplomatie kann Druck, Verrat, Erpressung, Handel, Teil-Unterwerfung und vieles anderes beinhalten. Diplomatie funktioniert nur mit hinterlegter Macht. Wirtschaftliche Macht, Bündnismacht und in der Regel auch militärische Macht.“
Dazu sei konkrete militärische Stärke ebenso notwendig wie wirtschaftliche Macht – etwa in Form potenter Konzerne, die Fabriken bauen können. Der AfD-Politiker wird noch deutlicher:
„Diplomatie funktioniert NICHT, wenn ich mit der Strahlkraft der besseren Argumente komme und ansonsten blank bin.“
Das sei auch ein Grund dafür gewesen, warum die Politik von Ex-Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) so erfolglos gewesen sei, analysiert Lucassen.
Der Satz „Wir brauchen jetzt Diplomatie“ ist für Lucassen wertlos. Diplomatie finde nämlich immer statt – auch wenn Bomben fallen. Dazu erklärt er:
„Ein militärischer Einsatz und Diplomatie greifen in der Regel ineinander. Mehr noch: Krieg kann Diplomatie zum Erfolg führen, wenn es vorher nicht weiterging. Dass Reden allein zum Erfolg führt, kann passieren. In der Politik allerdings meistens nicht.“
Auf den Punkt gebracht, bedeutet das:
„Diplomatie ist ein Mittel der Politik. Politik basiert auf Macht. Ohne Macht ist Diplomatie wertlos.“