So war das patriotische Kulturfestival in Steyregg

So war das patriotische Kulturfestival in Steyregg
Bilder: Castell Aurora

Nach zweijähriger Pause hieß es am vergangenen Samstag im oberösterreichischen Steyregg wieder „Avanti! Neo Cultura“. Zur inzwischen dritten Auflage der patriotischen Veranstaltung fanden sich zahlreiche Kulturschaffende und etwa 70 Gäste im Castell Aurora ein.

Egal, ob patriotische Modelabels wie Patria und Solis Store oder Tattoo-Künstler wie das Projekt „Blut, Schweiß und Tinte” – für jeden Besucher war etwas dabei. In diesem Jahr nahmen erstmals auch Mandatare der AfD an der Diskussionsrunde teil.

Kinderbücher als Teil des Kulturkampfes

Das diesjährige „Avanti! Neo Cultura“ legte in einer seiner Diskussionsrunden den Fokus auf das Thema Kinderbücher. Die Autorin und Verlegerin des Verlags „klein & ehrlich“ diskutierte zusammen mit der Philosophien Caroline Sommerfeld und der Aktivistin Reinhild Boßdorf über die Anforderungen an rechte Kinderbücher und darüber, warum der Kulturkampf inzwischen schon im Kinderzimmer beginnt. Dabei wurde erörtert, wie man der immer aggressiveren Vorgehensweise und den Versuchen von Autoren, alte Kinderbücher und -filme mit linker Propaganda zu füttern, einen patriotischen Gegenentwurf entgegenstellen kann.

Vernetzung von rechter Kulturpolitik und der Partei

Das Feld der Kulturpolitik wurde von rechten Parteien bisher oft stiefmütterlich behandelt. Die Diskussion zum Thema „Parteipolitik im Kontext von Partei und Vorfeld“ sollte klären, welche Erwartungen rechte Kulturschaffende an patriotische Parteien und welche Erwartungen die Parteien an das rechte Kulturschaffende haben. Carsten Jung, der Leiter des Kulturmagazins Thymos, diskutierte genau diese Fragen mit AfD-Bundestagsabgeordneten Tobias Teich und mit AfD-Landtagsabgeordneten Benjamin Nolte, der im bayerischen Ausschuss für Wissenschaft und Kunst sitzt.

Nolte stellte dabei klar, dass im Kampf um die kulturelle Deutungshoheit Waffengleichheit hergestellt werden müsse. Anschließend wurde lebhaft darüber diskutiert, ob es so etwas wie rechte Staatskünstler geben sollte oder ob sich die Politik aus diesem Bereich heraushalten sollte.

Vernetzung verschiedenster Akteure als Ziel

Ziel dieser Veranstaltung war es, die Neokultur sichtbar zu machen und Akteure miteinander zu vernetzen. Gelegenheit zur Vernetzung gab es bis in die Abendstunden, die vom Berliner Musiker Sonnenkind mit seinen Liedern untermalt wurden.

KPÖ rief zur Gegendemonstration auf

Im Vorfeld der patriotischen Veranstaltung riefen die KPÖ sowie das „Offenes Antifa-Treffen Linz“ zu der Gegendemonstration auf. Eine kleine Abordnung (laut Polizei 100 Teilnehmer) zog mit Parolen wie „Heute wird gestürmt“ durch Steyregg. Die Kulturfest im Castell Aurora wurde jedoch zu keiner Zeit beeinträchtigt. Nach zwei Stunden, zogen die linken Demoteilnehmer ganz ohne ein Sturm auf das Castell wieder ab.

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