Graz-Amokläufer: „Report24“ deckt auf, der Mainstream schreibt ab

Graz-Amokläufer: "Report24" deckt auf, der Mainstream schreibt ab
Bild Report24-Chefreporter Florian Machl: zVg

Der Amokläufer von Graz war, entgegen dem Narrativ von Polizei und Presse, in dutzenden sozialen Netzwerken unterwegs. Aufgedeckt wurde das vom alternativen Medium „Report24“ – und die etablierten Medien schrieben sofort ab, ohne die Quelle zu nennen.

Ein Kommentar von Joachim S. Bauer

Gemeinsam mit dem YouTuber Elijah Tee fand „Report24“ heraus, dass Arthur A. auf zahlreichen sozialen Netzwerken aktiv war – teils sogar unter Klarnamen. Auch war er offenbar nicht so isoliert, wie zunächst behauptet. In der Gaming-Welt hatte er wohl einige Freunde und schaffte es sogar zum „semiprofessionellen E-Sportler“.

Amokläufer postete Verstörendes im Netz

Auf einem der 30 entdeckten Profile hält er die zwei Tatwaffen in die Kamera, auf einem anderen lobt er zwei Mörder. Kurz vor der Tat postete er auf „X“ ein Foto von der Schultoilette des Tatorts. Wären die Behörden früher auf A. aufmerksam geworden, hätte vielleicht einiges verhindert werden können. Bei der FPÖ fühlte man sich deshalb an den Terroranschlag in Wien 2020 erinnert und ortete ein erneutes Versagen des ÖVP-geführten Innenministeriums.

Mainstream verschwieg die Quelle

Drei Tage nach dem Massaker in Graz, am 13. Juni um drei Uhr morgens, war die Recherche des kleinen Teams abgeschlossen. Noch in der Nacht gingen die Enthüllungen online. Kurz darauf griffen andere Medien das Thema auf, nannten aber keine Quelle. Für Machl ein „unanständiges“ Verhalten. Alternative Portale berichteten über den Rechercheerfolg von „Report24“. Etablierte Medien wie „Kronen Zeitung„, „Standard“ oder „Profil“ erwähnten den Namen dagegen mit keinem Wort. Immerhin zeigte „oe24“ ein gewisses Bemühen – wenn auch mit etwas Schadenfreude. Dort hieß es, das Bild vom isolierten Mobbing-Opfer habe nicht die Polizei korrigiert, sondern „Report24“ und Elijah Tee mit „tief schürfender Recherche“.

Alternative Medien machen echten Journalismus

Laut „Report24“-Chef Florian Machl schauen die Mainstream-Medien weg, vergessen gezielt und berichten nur, was ihnen vorgegeben wird. Anderswo, so Machl, werde die echte Arbeit gemacht. Das sagte er im Gespräch mit „FPÖ-TV“. Sein Team habe den „Hunger“ nach Wahrheit. Viele etablierte „Journalisten“ dagegen würden nur noch Agenturtexte – meist ohne Angabe des Autors – kopieren. „Report24“ hat im Fall des Amoklaufs hingegen ernsthaft recherchiert. Trotzdem taucht das Medium im Verfassungsschutzbericht auf, beklagt Machl, der deshalb eine Klage gegen den Verfassungsschutz erwägt.

Repressalien gegen freie Medien

Alternative Medien leiden auch unter Repressalien wie dem sogenannten Debanking – der Sperrung von Konten ohne Begründung. Auch „Report24“ und „AUF1“ wurden schon zum Opfer. Zudem entzog der Internetkonzern „Google“ Machls Seite die Werbeeinnahmen. Anders als der Mainstream erhalten Angebote wie „Report24“ keine staatlichen Gelder über Inserate oder Presseförderung. Darauf ist Machl stolz, sieht darin sogar einen „demokratischen Auftrag“: freiwillige Unterstützung durch treue Leser statt durch Steuermillionen.

Einheitspartei freut sich auf Waffenrecht-Verschärfung

Die geplante Verschärfung des Waffengesetzes hält Machl für Anlassgesetzgebung, das eigentliche Problem sieht er im Datenschutz. Arthur A. fiel bei der Stellung durch den psychologischen Test des Bundesheeres. Diese Information wurde jedoch nicht weitergegeben, so konnte er legal Waffen erwerben und besitzen.

Im Interview mit „FPÖ-TV“ erklärt „Report24“-Chefredakteur Machl, wie seinem Team der Recherche-Erfolg gelang:

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert