Im Gespräch mit Info-DIREKT erklärt Christoph Berndt, Fraktionsvorsitzender der AfD im Brandenburger Landtag, weshalb er in der AfD aktiv wurde und weshalb man sich nicht zu fein sein sollte, „auch durch parteipolitischen Morast zu waten“.
Info-DIREKT: Herr Berndt, weshalb sind Sie politisch aktiv geworden?
Christoph Berndt: Ich war immer politisch interessiert, aber um aktiv zu werden, brauchte ich das Frühjahr 2015: In meiner Nachbarschaft wurde eine Asylantenunterkunft eingerichtet. Da reichte es mir.
Info-DIREKT: Sie waren lange Teil der Zivilgesellschaft, was bewegte Sie, in die Partei zu wechseln?
Berndt: Ich habe gesehen, wie rasch Bürgerinitiativen nicht nur entstehen, sondern auch vergehen können. Parteien haben eine viel größere organisatorische und programmatische Verbindlichkeit. Und ich habe zur Kenntnis genommen, dass die Parteien besondere Rechte und Handlungsmöglichkeiten haben. Also sagte ich mir: „Versuchen wir es, sie zu nutzen.“
Info-DIREKT: Geht beides – Zivilgesellschaft und Politik?
Berndt: Ja, das geht. Es gehört ja auch zusammen. Für die größten Probleme unserer Zeit in Deutschland halte ich die Verachtung des Eigenen sowie den Mangel an Mut und an Gemeinsinn. Diese Probleme sind nicht mit Parteipolitik zu lösen. (Partei-)Politik kann uns aber Zeit verschaffen und die Bedingungen verbessern, die Grundprobleme zu lösen.
Info-DIREKT: Weshalb sollte man in eine Partei eintreten, wenn man mit ihrer Politik nicht ganz zufrieden ist?
Berndt: Jedes Menschenwerk ist unvollkommen. Wie unvollkommen Parteien sind, hat Robert Michels schon vor 100 Jahren im Buch „Soziologie des Parteiwesens“ aufgezeigt. Aber in einer Partei wie der AfD findet man viele gute Gefährten, und um Deutschland und Österreich zu retten, sind die Stärke und die Möglichkeiten einer patriotischen Partei unentbehrlich. Wer sein Land wirklich liebt, sollte sich nicht zu fein dafür sein, zur Not auch durch parteipolitischen Morast zu waten.
Info-DIREKT: Mit dieser Argumentation könnte man dann ja auch in die CDU eintreten. Wo liegt der Unterschied?
Berndt: Die CDU ist keine patriotische Partei. Es ist kein Zufall, dass Angela Merkel die Grenzen für jedermann öffnete und in Davos die „Sozial-Ökologische Transformation“ forderte. Es ist kein Zufall, dass das CDU-Mitglied Thomas Haldenwang als Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz von PEGIDA bis Schnellroda alles als „rechtsextremistisch“ einstufte, was sich gegen die Abschaffung Deutschlands regte. Es ist kein Zufall, dass Friedrich Merz in Rekordzeit alle Wahlversprechen brach. Die CDU ist die gefährlichste Partei Deutschlands: Sie macht mit AfD-Forderungen Wahlkampf, um mit Grünen-Inhalten Politik zu machen.
Elon Musk hat Recht: „Nur die AfD kann Deutschland retten.“ Um das zu schaffen, muss sie noch stärker werden und darf nicht dem Anpassungsdruck nachgeben, der mit gut bezahlten Mandaten verbunden ist. Damit die Tendenz jeder Partei, Selbstzweck zu werden, nicht bestimmend wird, braucht die AfD nicht nur immer wieder neue Mitglieder, sondern vor allem immer wieder Anstöße aus dem rechten Vorfeld.
+++ Dieses Interview wurde zuerst im Magazin Info-DIREKT mit dem Schwerpunktthema „Werde aktiv“ veröffentlicht. Mehr dazu, wie sich jeder für eine patriotische Wende einbringen kann, hier: https://www.info-direkt.eu/magazin/57 +++
Über Christoph Berndt
Berndt wurde 1956 in Bernau bei Berlin geboren. Er ist promovierter Mediziner und Fraktionsvorsitzender der AfD in Branden-burg. 2024 war er
Spitzenkandidat seiner Partei im Land-tagswahlkampf. Zuvor war er bereits als Personalrat in der Berliner Charité und in patriotischen Vereinen wie „Zukunft Heimat“ aktiv.